xplore04-Öffentliche Förderung für Sex-Workshops (BERLINER MORGENPOST, 14.08.2004)
Die Senatskulturverwaltung bestätigt die finanzielle
Unterstützung des Choreografen Felix Ruckert in Höhe von 100
000 Euro für die Jahre 2003/2004. "Es handelt sich um eine
Basisunterstützung", sagt Sprecher Torsten Wöhlert. Eine
externe Fachjury entscheide über die Zuweisung der Mittel und
prüfe dabei nicht die einzelnen Projekte, sondern die allgemeinen
Konzepte.
Allerdings behalte sich die Senatsverwaltung vor, am Ende des
Förderungszeitraumes zu prüfen, ob die öffentlichen
Mittel tatsächlich im Sinne der Förderung eingesetzt worden
seien. Im Extremfall könne das Geld zurückgefordert oder
Anschlussförderungen gestrichen werden. Die Verwaltung werde in
der kommenden Woche mit dem Künstler über das Projekt
sprechen. Derweil kündigt Ruckert im Internet bereits die zweite
Auflage der Workshops im Jahr 2005 an - wegen der großen
Nachfrage.
Im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf zeigt man sich entsetzt darüber, dass Broschüren mit den harten Sexpraktiken
in die öffentliche Auslage geraten konnten. "Alle ausgelegten
Informationen werden vorher geprüft", sagt der zuständige
Stadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Dieses Programm sei nicht
genehmigt worden und muss von einem Besucher dort abgelegt worden sein.
Das sei kaum zu verhindern.
flo